Wie suchen die Unternehmen nach Mitarbeitern? Personalverantwortliche entwickeln Loyalitätsprogramme, führen neue Systeme zur Mitarbeitermotivation ein, versuchen, das psychologische Klima zu verbessern, und Unternehmensleiter erhöhen ständig die Vergütung ihrer Mitarbeiter. In der Zwischenzeit… In der Zwischenzeit verschärft sich der Mangel auf dem Personalmarkt weiter, so dass die Personalleiter bei der Suche nach Fachkräften immer einfallsreicher vorgehen müssen.
Wie suchen die Unternehmen nach Mitarbeitern? Wer sind die besten Kandidaten?
Der Arbeitsmarkt braucht alle – vom Fahrer bis zum Topmanager. Dennoch wird nicht jeder eingestellt. Die Unternehmen wollen keine inkompetenten Kandidaten einstellen und ziehen es vor, eine Stelle so lange unbesetzt zu lassen, bis sie jemanden finden, der die erforderlichen Kenntnisse und Qualifikationen besitzt. Kenntnisse und Qualifikationen allein reichen aber auch nicht aus. Die Unternehmen suchen eher nach Führungskräften als nach Managern.
Der sich verschärfende Personalmangel hat die Unternehmen dazu gezwungen, ihren Pool an Suchinstrumenten zu überdenken. Sie nutzen jetzt nicht mehr nur Personalvermittlungensondern alle möglichen Kanäle für die Suche nach Fachkräften zu nutzen – von Empfehlungen der Mitarbeiter selbst über interne und Zeitungsanzeigen, das Internet bis hin zur Teilnahme an Fachkonferenzen und hoch spezialisierten Jobmessen.
Vorteile für die Mitarbeiter
Es ist auch erwähnenswert, dass fast alle größeren Arbeitgeber begonnen haben, den Vergütungspaketen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Sie scheinen ihrerseits bereits alle Vergünstigungen ausgearbeitet zu haben. Selbst für das obere und mittlere Management, aber für alle Mitarbeiter des Unternehmens, versuchen sie in letzter Zeit, das maximale Sozialpaket anzubieten: von der Krankenversicherung, bezahlten Besuchen in Sportvereinen und trivialer mobiler Kommunikation bis hin zur Eröffnung von Konten bei nichtstaatlichen Pensionsfonds. Außerdem können die Kosten für ein Sozialpaket im Durchschnitt mit einem Monatsgehalt vergleichbar sein, sagen Personalfachleute.
Boni für Mitarbeiter
In vielen Strukturen werden hohe Boni und langfristige Anreizprogramme eingeführt, so dass die Gehälter bei den führenden Marktteilnehmern bereits begonnen haben, mit den europäischen Gehältern gleichzuziehen. Betrachtet man die führenden Unternehmen der Branche, so sind die Gehälter der Beschäftigten auf allen Ebenen in den letzten zwei Jahren im Durchschnitt um 20-25 % pro Jahr gestiegen, und bei einigen Spezialisten erreicht die Dynamik sogar 40-50 % pro Jahr. Natürlich haben die meisten Arbeitgeber Verständnis dafür, dass es für eine Person nicht möglich ist, sich in kurzer Zeit so viel neues Wissen anzueignen, dass es so viel kostet. Die Realitäten des Marktes machen jedoch noch deutlicher, dass der Verlust dieses Spezialisten das Unternehmen viel mehr kosten wird und mehrere Gehaltserhöhungen nach sich zieht.
Wie Unternehmen Mitarbeiter suchen und wie sie sie langfristig an sich binden wollen
Generell ist der Kampf um hohe Gehälter (mit einer sehr entspannten Einstellung zu anderen Leistungen) zu einem Merkmal des Arbeitsmarktes geworden. Nach Angaben von Personalfachleuten beträgt die durchschnittliche «Lebenserwartung» eines Mitarbeiters in einem Unternehmen zwei Jahre. Für einige Kategorien, wie z. B. junge Fachkräfte, sogar noch weniger. Und für sie ist das wichtigste Thema das Geld. Und erst wenn eine Person ein gewisses Maß an materieller Belohnung für ihre Arbeit erreicht hat, kommen andere Motivationsfaktoren ins Spiel.
Neben der Aufstockung von Gehältern und Positionen im Rahmen von Vergütungspaketen haben sich die Unternehmen auch um immaterielle Motivationsprogramme gekümmert. Wie westliche Untersuchungen zeigen, wird ein bestimmter Mitarbeiter in einem Unternehmen durch eine Versicherung und einen Firmenwagen motiviert.
Deshalb versuchen die Personalabteilungen der Unternehmen jetzt, ein klareres und transparenteres System zur Bewertung der Mitarbeiter zu schaffen. Sie planen deren Aus- und Weiterbildung sorgfältiger und bauen die Kommunikation zwischen allen Führungsebenen aus. Der Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Unternehmen wird immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt (und zwar genau in dieser Reihenfolge), indem Umfragen zum Engagement und zur Zufriedenheit der Mitarbeiter durchgeführt werden. Durch solche Umfragen werden die Problembereiche des Unternehmens ermittelt. Der Grad der Mitarbeiterzufriedenheit wird ständig überwacht. Liegt diese unter dem festgelegten Standard, werden spezielle Programme entwickelt und Lösungen angeboten, um die Situation zu ändern.
Darüber hinaus wurde, wie Branchenexperten betonen, in den letzten Jahren immer mehr Wert auf die Ausbildung der Mitarbeiter und die Verbesserung ihrer Fähigkeiten gelegt. Und das gilt inzwischen nicht mehr nur für Führungskräfte. Eine große Errungenschaft der Personalverantwortlichen ist, dass sie endlich damit aufgehört haben, in Unternehmensmitteilungen «Mitarbeiter» zu schreiben, und das anonyme «Personal» ersetzt haben durch «Mitarbeiter». Das bedeutet, dass sie bereits zu verstehen beginnen, dass sie einen individuellen Ansatz für jede Person suchen müssen. Und das ist im Allgemeinen der Schlüssel zum Erfolg.
Siehe auch: Wie spricht man mit Personalvermittlern und Arbeitgebern?